Inhaltsverzeichnis:
- Sankt-Georgen-Kirche als Ort des Gedenkens
- Britische Luftminen zerstörten das Gotische Viertel
- Beteiligung der Evangelisch-Lutherischen Kirche
- Spuren der Zerstörung noch sichtbar
Sankt-Georgen-Kirche als Ort des Gedenkens
Die Gedenkfeier findet an historischem Ort statt – in der Sankt-Georgen-Kirche, die beim Angriff zerstört und seit den 1990er Jahren wieder aufgebaut wurde. Das Gotteshaus war eines von mehreren Zielen der Royal Air Force. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, gemeinsam der Opfer zu gedenken. Schüler des Wismarer Gymnasiums haben ein Programm mit Musik, Poesie und Kunst vorbereitet. Ihre Beiträge setzen sich mit den Ereignissen vom 14. April 1945 auseinander.
Britische Luftminen zerstörten das Gotische Viertel
Am Abend des 14. April 1945 warfen britische Flugzeuge fünf Luftminen über dem Gotischen Viertel ab. Der Angriff begann um 23:05 Uhr und dauerte bis 23:50 Uhr. Besonders betroffen waren:
- das Kirchenschiff der Sankt-Marienkirche, von dem heute nur der Turm erhalten ist
- zahlreiche Wohnhäuser und historische Gebäude
- das Zentrum der Altstadt
Die Detonationen verursachten schwere Schäden. 14 Menschen starben. Der Angriff fand nur rund drei Wochen vor dem offiziellen Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa statt.
Beteiligung der Evangelisch-Lutherischen Kirche
Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Nordkirche, nimmt an der Gedenkveranstaltung teil. Die Kirche betont die Bedeutung des Erinnerns an zivile Opfer des Krieges. Neben geistlichen Worten wird auch auf das kulturelle Gedenken großer Wert gelegt. Die Kirche versteht sich dabei als Teil der städtischen Gemeinschaft.
Spuren der Zerstörung noch sichtbar
Obwohl der Angriff fast 80 Jahre zurückliegt, sind die Schäden an einigen Stellen der Stadt noch sichtbar. Der Turm der Sankt-Marienkirche steht allein, das Kirchenschiff blieb Ruine. Mehrere Gebäude wurden in der Nachkriegszeit nicht mehr aufgebaut. Die Zerstörung von 1945 prägt das Stadtbild bis heute.
Die Gedenkveranstaltung verbindet historische Aufarbeitung mit persönlicher Anteilnahme. Sie erinnert an die Zivilbevölkerung, die in den letzten Kriegstagen noch Opfer von Gewalt wurde.
Quelle: NDR, webrivaig.com/de