Inhaltsverzeichnis:
- Wohnungsgesellschaft Schwerin und Wohnungsbaugenossenschaft sehen differenziertes Bild
- Durchschnittsmiete bleibt laut SWG deutlich unter dem Medianwert
- Einkommensentwicklung entlastet Mieterhaushalte
- Nachfrage bleibt hoch, aber ohne akute Notlage
Wohnungsgesellschaft Schwerin und Wohnungsbaugenossenschaft sehen differenziertes Bild
Die zwei größten Anbieter – die Wohnungsgesellschaft Schwerin mbH (WGS) und die Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft e.G. (SWG) – zeigen sich zurückhaltend gegenüber der GEWOS-Studie. Beide betonen, dass die Situation differenziert bewertet werden müsse. Laut einer Sprecherin der WGS „trifft die Aussage ‚Wohnungsnot in Schwerin‘ in der Realität nur auf ausgewählte Marktsegmente zu“. Besonders Zwei- und Fünf-Raum-Wohnungen seien betroffen. Die Lage innerhalb der Stadt spiele ebenfalls eine zentrale Rolle.
Leerstände entstehen laut WGS meist im Zuge geplanter Modernisierungen oder während der Vorbereitung einer Neuvermietung. Auch die Stadtteile unterscheiden sich stark in Nachfrage und Mietentwicklung. Ähnliche Themen rund um Stadtentwicklung und Infrastruktur wurden zuletzt auch bei der Diskussion über den Kauf des Stadthauses am Packhof sichtbar.
Durchschnittsmiete bleibt laut SWG deutlich unter dem Medianwert
Die SWG weist die in der Studie angeführte Steigerung der Mieten entschieden zurück. Derzeit liege die durchschnittliche Kaltmiete bei 5,42 Euro pro Quadratmeter. Damit bleibt sie deutlich unter dem in der GEWOS-Studie genannten Durchschnitt von rund neun Euro. Im Zeitraum zwischen 2015 und 2025 habe sich die Durchschnittsmiete lediglich um rund 15 Prozent erhöht – von 4,81 Euro auf 5,55 Euro.
Diese Zahlen zeigen nach Ansicht der Genossenschaft eine moderate Entwicklung, weit entfernt von einer extremen Preissteigerung. Weitere Berichte über soziale Entwicklungen in der Stadt finden sich auch in Artikeln wie dem zum steigenden Hilfebedarf für Kinder in Schwerin.
Einkommensentwicklung entlastet Mieterhaushalte
Nach Angaben der SWG ist im gleichen Zeitraum der gesetzliche Mindestlohn um über 50 Prozent gestiegen. Damit können Beschäftigte mit Mindestlohn heute rund 30 Prozent mehr Wohnfläche finanzieren als noch 2015. „Von einer übermäßigen Mietbelastung kann in unserem Bestand also keine Rede sein“, erklärt die Sprecherin. Beide Unternehmen konzentrieren sich weiterhin auf gezielte Modernisierung und schrittweise Anpassung des Bestands an aktuelle Standards.
Ein Beispiel für geplante Modernisierungen und Anpassungen im Stadtbild wurde zuletzt bei Projekten wie der Umgestaltung der Schweriner Leitstelle deutlich. Diese Maßnahmen zeigen, dass die Stadt auf nachhaltige Erneuerung setzt – auch über den Wohnungsmarkt hinaus.
Nachfrage bleibt hoch, aber ohne akute Notlage
Die GEWOS-Studie verdeutlicht, dass die Nachfrage nach Wohnraum in Schwerin wächst, insbesondere bei kleineren Wohnungen. Gleichzeitig weisen Vermieter auf stabile Mieten und eine kontrollierte Entwicklung hin. Die Einschätzungen gehen also auseinander. Während die Statistik von steigenden Preisen spricht, betonen die größten Anbieter moderate Entwicklungen und eine positive Einkommensdynamik.
Trotz der Diskussionen bleibt der Druck auf dem Markt spürbar. Neue Bauprojekte und Modernisierungen sollen in den kommenden Jahren für Entlastung sorgen. Eine akute Wohnungsnot ist laut den großen Schweriner Wohnungsunternehmen derzeit nicht erkennbar.
Quelle: SN, webrivaig.com/de