Mittwoch, 19 Februar 2025 13:38

Polnische Geigerin Łucja Madziar präsentiert vergessene Musikgenies in Schwerin

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Łucja Madziar - Schwerin Łucja Madziar - Schwerin pixabay/ Foto illustrativ

Łucja Madziar, eine der herausragendsten Geigerinnen der heutigen Zeit, bringt mit ihrem neuesten Projekt in Schwerin ein vergessenes Musikgenie zurück auf die Bühne. Die polnische Musikerin setzt sich leidenschaftlich für die Werke der Komponistin Grażyna Bacewicz ein. Ihre Bemühungen, Bacewicz' Musik einem breiteren Publikum näherzubringen, zeigen ihre tiefe Verbundenheit mit dieser großartigen Künstlerin und deren einzigartigem musikalischen Erbe.

Inhaltsverzeichnis:

Łucja Madziar und die Entdeckung von Grażyna Bacewicz

Łucja Madziar, 44 Jahre alt, widmet sich seit einiger Zeit intensiv den Kompositionen der 1909 geborenen Grażyna Bacewicz. Diese Komponistin ist vielen noch unbekannt, obwohl ihre Werke in der gleichen Zeit wie die von Witold Lutosławski und Krzysztof Penderecki entstanden sind. Bacewicz wird oft unterschätzt, obwohl sie eine der bedeutendsten polnischen Komponistinnen des 20. Jahrhunderts war. „Es ist eine sehr unterschätzte Musik“, sagt Madziar. Besonders faszinierend sind Bacewicz' sieben Violinkonzerte, die sich durch ihre harmonische Vielseitigkeit und interessante Rhythmen auszeichnen.

Premiere der Werke von Bacewicz in Schwerin

Madziar hat es geschafft, den Generalmusikdirektor Mark Rohde zu begeistern, der im Großen Haus in Schwerin als Dirigent tätig ist. In diesem Rahmen wird Madziar als Solistin an drei Abenden mit dem fünften Violinkonzert von Grażyna Bacewicz auftreten. Rohde, der sich ebenfalls von der Musik Bacewicz beeindruckt zeigt, beschreibt ihre Werke als handwerklich hervorragend und thematisch sehr gut durchdacht. Für Madziar selbst ist es eine bedeutende Entdeckung: „Die Musik hat eine starke Ausdruckskraft“, erklärt der Dirigent.

Wien als Heimat und Berufung

Neben ihrer Tätigkeit als Solistin ist Łucja Madziar auch Konzertmeisterin des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien. Diese Position erfüllt sie mit viel Leidenschaft und Hingabe. Wien hat für die polnische Geigerin eine besondere Bedeutung: „Es ist das Mekka der Musik“, schwärmt Madziar über die Stadt, die ihre Kindheitsträume wahr werden ließ. Besonders schätzt sie die hohe Lebensqualität und das musikalische Umfeld der Stadt, das von den Wiener Philharmonikern und dem berühmten Musikvereinssaal geprägt wird.

Hindernisse als Frau in der klassischen Musik

Trotz der hohen Anerkennung für ihre Fähigkeiten stößt Łucja Madziar als Frau in der Männerdomäne der klassischen Musikbranche auch auf Herausforderungen. „Als Frau hat man es im männerdominierten Klassikgeschäft immer noch schwerer“, gibt sie offen zu. Doch in ihrem Ensemble fühlt sie sich gut unterstützt: „Das Radio-Symphonieorchester ist ein sehr offenes und liberales Ensemble, in dem Frauen in Führungspositionen vertreten sind“, erklärt Madziar, die ihre Rolle als Konzertmeisterin mit Selbstbewusstsein ausfüllt.

Ihre Karriere begann bereits in ihrer Kindheit

Ihre Karriere begann bereits in ihrer Kindheit, als sie mit nur neun Jahren ein Konzert für holländische Gäste in ihrer Heimatstadt Posen gab. Als Belohnung erhielt sie zwei Gläser Nutella – eine Erinnerung, die ihr nicht nur den Geschmack der Schokolade, sondern auch den Glauben an ihren Erfolg als Musikerin vermittelte.

Quelle: webrivaig.com/de, nordkurier.de