Mittwoch, 17 April 2024 16:06

Pläne für neue Asylunterkünfte in Nordwestmecklenburg

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Asylbewerber Asylbewerber fot: pixabay

Die Kapazitätsprobleme der Asylunterkunft in Upahl könnten bald eine Lösung finden. Im Landkreis Nordwestmecklenburg sind Pläne zur Errichtung neuer Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber in den Gemeinden Gadebusch und Selmsdorf vorangeschritten. Diese neuen Einrichtungen sollen die bestehenden Belastungen reduzieren und eine bessere Verteilung der Asylbewerber im Kreis ermöglichen.

Neue Unterkunft in Selmsdorf

Im kleinen Ort Selmsdorf am Rande von Nordwestmecklenburg ist der Bau einer weiteren Asylunterkunft geplant. Der Sprecher des Landkreises, Tore Degenkolbe, erläuterte, dass auf einem landeseigenen Feld am Ortsrand ein Containerdorf errichtet werden soll. Die Unterkunft wird für maximal 100 Asylbewerber ausgelegt, die aus Kriegs - und Krisengebieten wie Syrien, Afghanistan und der Türkei stammen. Diese Planung wurde bereits mit lokalen Behörden, darunter der Bürgermeister von Selmsdorf, Marcus Kreft, und dem Amt Schönberger Land, besprochen. Trotz dieser Gespräche scheint es jedoch Kommunikationsprobleme zwischen der Kreisverwaltung und der Gemeinde zu geben. Bürgermeister Kreft äußerte sich überrascht und kritisch über die Art und Weise der Informationsvermittlung durch den Landkreis.

Erweiterung in Gadebusch

Parallel dazu wird in Gadebusch, einer weiteren Gemeinde im Landkreis, der Bau eines zusätzlichen Containerdorfs geplant. Die Einrichtung in Gadebusch soll zusammen mit der in Selmsdorf dazu beitragen, die Überlastung in Upahl zu bewältigen. Das aktuelle Containerdorf in Upahl, das eine Kapazität von 250 Betten hat, könnte dann möglicherweise zurückgebaut werden. Dies entspräche auch der Zusage des Landkreises an die Gemeinde, dass die Nutzung der Unterkunft in Upahl nur temporär für ein Jahr vorgesehen war.

Diskussion und mögliche Folgen

Die aktuellen Entwicklungen stellen eine signifikante Veränderung in der Asylpolitik des Landkreises dar. Die Kritik des Bürgermeisters von Selmsdorf an der Kommunikationsweise des Landkreises wirft jedoch Fragen zur Effektivität und Transparenz der lokalen Verwaltung auf. Die erfolgreiche Umsetzung der Pläne hängt nicht nur von baulichen Maßnahmen ab, sondern auch von der Kooperation und dem Vertrauen zwischen den verschiedenen Verwaltungsebenen.

Die anstehenden Projekte in Gadebusch und Selmsdorf könnten langfristig zur Lösung der Problematik in Upahl beitragen und eine gerechtere Verteilung der Asylbewerber im Landkreis Nordwestmecklenburg ermöglichen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussionen und die Umsetzung der Pläne weiterentwickeln und inwiefern die beteiligten Parteien zu einer konstruktiven Lösung finden können.

Quelle: svz.de