Mittwoch, 05 Februar 2025 20:02

Tödlicher Messerangriff in Schwerin löst politische Debatte aus

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Messerangriff-Schwerin Messerangriff-Schwerin pixabay/Foto illustrativ

Ein tödlicher Messerangriff auf einen 17-Jährigen in Schwerin hat eine heftige politische Diskussion über die Sicherheitslage in der Stadt ausgelöst. Der Vorfall ereignete sich am Einkaufszentrum „Schlossparkcenter“. Der Täter ist weiterhin flüchtig, die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Die Landespolitik fordert Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit.

Inhaltsverzeichnis:

Tat am Schlossparkcenter - Polizei sucht Täter

Der Angriff ereignete sich am frühen Dienstagabend. Ein 17-jähriger Afghane wurde an einem der Eingänge des Einkaufszentrums Schlossparkcenter erstochen. Zuvor hatte es eine Auseinandersetzung zwischen dem Opfer und dem Täter gegeben. Die Identität des Täters ist bisher nicht bekannt.

Die Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet und eine Online-Plattform zur Entgegennahme von Hinweisen, Fotos und Videos aktiviert. Zahlreiche Zeugen wurden bereits vernommen, und die Ermittler setzen auf die Auswertung von Überwachungsvideos. Der Tatort liegt nur wenige Hundert Meter vom Innenministerium entfernt, was die Debatte über die Sicherheit in Schwerin weiter anheizt.

Kritik an Innenminister Christian Pegel

Die politische Diskussion nahm unmittelbar nach der Tat Fahrt auf. FDP-Fraktionschef René Domke kritisierte die Sicherheitslage am Marienplatz und forderte mehr Polizeipräsenz. Er betonte, dass der Platz als „gefährlichster Ort Mecklenburg-Vorpommerns“ gelte, doch trotz dieser Erkenntnis fehle es an wirksamen Maßnahmen.

Innenminister Christian Pegel zeigte sich bestürzt über die Tat. Er verwies darauf, dass die Polizei seit November 2024 verstärkt in der Innenstadt präsent sei. Zudem plane er die Wiedereröffnung einer Polizeistation am Marienplatz. Allerdings betonte er, dass die Qualität einer Polizeistation bestimmten Standards entsprechen müsse.

Politische Kontroversen um Kriminalität und Migration

Die AfD sieht in dem Vorfall eine Bestätigung ihrer Kritik an der Migrationspolitik. Nikolaus Kramer, Fraktionsvorsitzender der AfD im Landtag, sprach von wöchentlichen Gewalttaten mit migrantischem Hintergrund. Dies sei nicht hinnehmbar.

Auch CDU-Fraktionschef Daniel Peters äußerte sich auf der Plattform X kritisch zur Sicherheitslage. Diese Äußerungen sorgten für scharfe Reaktionen bei SPD, Linken und Grünen. Die SPD-Landtagsabgeordnete Mandy Pfeifer warf der CDU vor, den Tod des jungen Mannes für politische Zwecke zu instrumentalisieren. Hennis Herbst von der Linken kritisierte Peters für mangelndes Mitgefühl mit dem Opfer.

Grünen-Landeschef Ole Krüger bezeichnete Peters' Äußerung als Tiefpunkt der politischen Kultur.

Gedenken an das Opfer

Am Tag nach der Tat wurde am Tatort eine Kerze aufgestellt. Weiße Rosen und ein Pappschild erinnerten an das Opfer und seine Angehörigen. Auf dem Schild stand: „Im Gedenken an den Verstorbenen und die Angehörigen.“

Die Stadt steht unter Schock, während die Polizei weiter nach dem Täter fahndet.

Quelle: www.sn2world.com/de, sueddeutsche.de

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