Inhaltsverzeichnis:
- Ablehnung trotz gesetzlicher Grundlagen
- Alltagsbeispiele für Integration in Schwerin
- Wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen der Intoleranz
- Fehlende Weltoffenheit als Problem
Ablehnung trotz gesetzlicher Grundlagen
Obwohl das Gesetz zur Jugendbeteiligung und Integration von Menschen mit Einwanderungsgeschichte am 2. April 2024 eingeführt wurde, bleibt die Umsetzung auf kommunaler Ebene umstritten. Das Fehlen eines Beirats bedeutet, dass eine strukturierte und bindende Mitbestimmung für Migrantinnen und Migranten in Schwerin nicht existiert. Kritiker sehen darin einen Rückschritt in der Integrationspolitik.
Alltagsbeispiele für Integration in Schwerin
Die Stadt profitiert stark von den Beiträgen von Migranten. Kardiologen aus Palästina, Pflegekräfte aus Brasilien oder Musikerinnen aus Russland sind Teil des täglichen Lebens und leisten wertvolle Beiträge. Auch im Sport ist die internationale Präsenz spürbar: Der Co-Trainer des SSC Schwerin stammt aus Norwegen, die Mittelblockerin aus den USA. Dennoch zeigt sich eine Diskrepanz zwischen dem Nutzen, den diese Menschen bringen, und der Wertschätzung, die sie erfahren.
Ein Beispiel ist eine Altenpflegerin aus Brasilien, die nach ihrer Ausbildung Schwerin verließ. Sie zog nach Wolfsburg, wo sie nicht nur besser verdient, sondern auch weniger Diskriminierung erlebt. Ähnliche Geschichten erzählen ein Zahnarzt aus Palästina, der nach Bremen ging, und eine Erzieherin aus Uganda, die die bürokratischen Hürden nicht mehr ertrug.
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen der Intoleranz
Die ablehnende Haltung gegenüber Migrantinnen und Migranten wirkt sich nicht nur auf die Betroffenen aus, sondern auch auf die deutsche Gesellschaft insgesamt. Intoleranz und Rassismus führen dazu, dass gut ausgebildete Fachkräfte - egal ob aus dem Ausland oder aus Deutschland – solche Regionen meiden. Dies schwächt sowohl die Wirtschaftskraft als auch das gesellschaftliche Zusammenleben.
Fehlende Weltoffenheit als Problem
Weltoffenheit ist für eine prosperierende Region unverzichtbar. Ohne eine Willkommenskultur und Mitbestimmungsmöglichkeiten droht Schwerin langfristig an Attraktivität zu verlieren. Das UNESCO-Welterbe und andere kulturelle Errungenschaften können dies nicht kompensieren, wenn Menschen, die das soziale und wirtschaftliche Leben bereichern, sich nicht willkommen fühlen.
Die Entscheidung gegen einen Migrationsbeirat zeigt deutlich, wie wichtig es ist, Integration als ganzheitlichen Prozess zu verstehen. Nur so können sowohl die gesellschaftlichen als auch die wirtschaftlichen Herausforderungen bewältigt werden.
Quelle: www.patizonet.com/de, nordkurier.de